Donnerstag, 20. September 2012

Kaffeeklatsch: Zwetschgen-Cup Cakes

Körbeweise schmücken die kleinen, lilafarbenen Früchtchen jetzt die Marktstände und Obstabteilungen der Supermärkte - es ist Zwetschgenzeit. Meines Erachtens gehören Zwetschgen zu der Sorte Obst, die sich bestens eignet um zuckersüß und in irgendeiner Art und Weise im Ofen verarbeitet zu werden. Trifft die Zwetschge dann auch noch auf ihren besten Freund den Zimt - kann man doch gar nicht anders als dahinschmelzen. Ich war einfach mal mutig und habe folgende Zutaten zusammengeschmissen und siehe da - dabei rausgekommen sind grandios leckere Zwetschgen-Cup Cakes mit Zimtsahne!


Für circa 12 Cup Cakes werden folgende Zutaten benötigt:

260 Gramm Mehl
2 TL Backpulver
1/2 TL Natron
250 Gramm Zwetschgen,
entsteint und gewürfelt
1 Ei
150 Gramm brauner Zucker
100 ml neutrales Öl
185 Gramm Buttermilch
1 Spritzer Bittermandelaroma
1 Becher Sahne 
1 TL Zimt
Haselnusskrokant

Das Mehl mit dem Backpulver und dem Natron gründlich mischen. In einer weiteren Schüssel das Ei aufschlagen und leicht verquirlen. Den Zucker, das Öl, die Buttermilch und das Bittermandelaroma hinzufügen und alle Zutaten gut miteinander vermengen. Die Mehlmischung hinzugeben und nur so lange alles miteinander verrühren bis ein homogener Teig entsteht. Abschließend die Zwetschgen vorsichtig unterheben und den Teig in Muffinförmchen füllen. Im vorgeheizten Backofen bei 180° C (Ober- und Unterhitze) 20 bis 25 Minuten goldbraun backen. 


Für das Topping (die Cup Cakes sollten vollständig ausgekühlt sein) einen Becher Sahne mit einem 1 TL Zimt mit dem Handmixer aufschlagen, anschließend die Sahne in einen Spritzbeutel geben und auf den Cup Cakes verteilen, nach Belieben mit Haselnusskrokant verzieren und bis zum Servieren kalt stellen.

Mittwoch, 19. September 2012

Pizza, Pasta und Amore - Teil 2: cucina tipica

In den ersten Tagen des Urlaubs bin ich vor jedem hübsch gedeckten Tisch, vor jedem noch so italienisch anmutendem Schild, jedem Schaufenster und dergleichen stehen geblieben - dem Herrn Liebsten ein schnelles "warte kurz" zugerufen und klick klick klick ein, zwei oder auch gern mal 3(0) Fotos gemacht - anschließend habe ich mein süßestes Lächeln aufgesetzt und meinem Herrn Liebsten erklärt, das wäre alles für meinen Blog. Besonders heikel wurde es zum Teil abends in den Restaurants - ich konnte gar nicht anders als diese umwerfend angerichteten Köstlichkeiten zu fotografieren - da ist nur echtes Improvisationstalent gefordert, weil man ja nicht ansatzweise so viel Zeit und Ruhe dafür hat wie zu Hause - und so ganz ignorieren konnte ich die merkwürdigen Blicke vom Nachbartisch dann auch nicht, zu gern hätte ich mir einen Button mit der Aufschrift Foodbloggerin ans Kleidchen gepinnt. Das waren aber auch tatsächlich nur die ersten Berührungsängste - zum Ende des Urlaubs hin, habe ich teilweise sogar den Tisch für ein einziges Foto halb abgeräumt und der Herr Liebste hat geduldig gewartet und mich manchmal sogar schon von allein gefragt, ob ich denn gar kein Foto machen wolle. Ja, das Hobby ist nun immer mit dabei und es macht mir großen Spaß. Nun sitze ich hier allerdings und kann mich bei der Masse an Fotos überhaupt nicht entscheiden, welche denn nun gezeigt werden sollen - am Besten alle!


Wir haben wirklich ausnahmslos grandios gespeist und häufig direkt an der Uferpromenade mit Blick auf den See jede Menge frische Pasta, Fisch und einen Mezzo Litro Lugano genießen können. Ein absoluter Geheimtipp für frisch gegrillten Fisch, zum Teil direkt aus dem Lago di Garda, wie beispielsweise die Gardasee-Forelle, ist das Ristorante Osvaldo in Porto Portese. Idyllisch direkt am See gelegen nimmt man dort, zwar auf wirklich einfachem Plastikmobiliar Platz, dafür sitzt man im Grunde direkt im Freien auf Kieselsteinen unter mit Lampions geschmückten Bäumen. Angeboten werden hausgemachte Pasta und Fisch vom Holzkohlegrill. Der Herr Liebste und ich haben uns für die Fischplatte und einen Insalata mista entschieden und was soll ich sagen - mein Entschluss steht fest, nie wieder auf der ganzen Welt, außer im Ristorante Osvaldo, eine Fischplatte frisch vom Holzkohlegrill zu bestellen, weil es einfach gar nicht besser als an diesem Abend schmecken kann. Es war grandios und mit Abstand die beste Qualität, die wir je in einem Restaurant serviert bekommen haben.


Neben gegrilltem Fisch gab es natürlich jede Menge andere typische italienische Leckereien - Spaghetti alla Vongole, Pizza, Spaghetti Frutti die Mare, Pistazien-Gnocchi mit Schrimps und und und.


Ja, man muss schon zugeben, vom Kochen und frischen Lebensmitteln verstehen die lieben Italiener eine ganze Menge - vom Service oder allgemeiner Freundlichkeit schon weniger. Zumindest ist es uns überwiegend so vorgekommen. Es ging schon häufig damit los, dass wir uns unseren Tisch nicht selbst aussuchen durften - auch wenn das Restaurant noch nicht voll war und es keinerlei Reserviert-Schilder gab - zu zweit hat man sich ausschließlich an einen winzigen Tisch mit zwei Gedecken zu setzen. An sich ist das auch kein Problem, nur waren die Tische häufig so eng aneinander gestellt, dass wir beide von Glück sprechen konnten, nicht an Platzangst zu leiden. Darüber hinaus hat man auch nur in einem Restaurant mit gehobenem Ambiente und dementsprechenden Preisen das Recht, den Abend gemütlich bei mehreren Gängen und gutem Wein zu genießen. In einer einfachen Pizzeria kann man eher von Abfertigung als von gemütlichem Essen sprechen - ist der Teller leer, wird maximal gefragt, ob man noch einen Espresso möchte, wenn nicht, dann husch husch macht den Platz für die nächsten Gäste frei. Das klingt jetzt wahnsinng hart und nach stressigen Abenden, aber ganz so schlimm war es dann auch wieder nicht - dennoch haben wir am Ende des Urlaubs festgestellt, dass nicht ein Restaurantbesuch reibungslos abgelaufen ist - irgendetwas war immer und wenn nur die Bezahlprozedur eine knappe Stunde gedauert hat, hahahahaha. A propos bezahlen - die meisten Restaurants erheben eine sogenannte Service- oder Gedeckgebühr (coperta), die pro Person berechnet wird. Meistens liegt diese zwischen einem oder zwei Euro - es gibt aber auch Restaurants, die einen prozentualen Satz auf die Endsumme berechnen und da können zum Beispiel 13 % dann schon ganz schön viel sein - mit dem Trinkgeld darf man also in Italien gern ein wenig knauserig sein, laut Reiseführer ist es eh nicht üblich, verglichen mit Deutschland, so viel oder überhaupt Trinkgeld zu geben. 


Und dennoch - bei dem grandios leckeren Essen, sind die kleinen Unannehmlichkeiten mit dem Servicepersonal schnell vergessen - dem Koch sei Dank!

Dienstag, 18. September 2012

Pizza, Pasta und Amore - Teil 1: Ein Stückchen Toskana am Gardasee

Bei den vorhergesagten 15 Grad für morgen schüttelt es mich - erst recht, wenn ich daran denke, dass der Herr Liebste und ich vor nicht einmal vier Wochen bei knapp 40 Grad italienische Wochenmärkte am Gardasee abgeklappert haben, uns schon Mittags am Pool einen herrlich erfrischenden Veneziano gönnten und es selbst am Abend beim Dinner noch mehr als sommerlich warm war. Traumhaft schön war es am Gardasee oder waren wir doch in der Toskana? 


Dem Foto nach, könnte es durchaus auch die Toskana gewesen sein - mit der, wird der kleine, so charmante Ort San Felice del Benaco am westlichen Ufer des Lago di Garda auch häufig verglichen. Inmitten von Olivenbäumen und Weinanbau, circa 2 Kilometer oberhalb des Sees, lag unsere Unterkunft - die Villa Luisa. Abseits von Touristenmassen, Souvenirshops und deutschen Supermarktketten (frei nach dem Motto: auch im Urlaub erstmal zu Penny) konnten wir dort bestens entspannen. Die umliegende Landschaft ist wirklich wunderschön und verträumt mediterran. Der Stadtkern von San Felice del Benaco, der aus einer Kirche, einer Pizzeria, einem Tabacchi und einigen Cafés besteht, war fußläufig zu erreichen. Trotz der vielen umliegenden Campingplätze am westlichen Ufer des Sees, sind wir in San Felice überwiegend Einheimischen begegnet - diese wunderschöne Gegend des Gardasees erscheint einem ganz pur. Auch einen kleinen Hafen und eine Badebucht findet man vor Ort. Das Ufer von San Felice del Benaco, welches überwiegend mit frei stehenden (Ferien-)Häusern geschmückt ist, lädt zum Sonnenbaden und Spazierengehen ein.


Großes Schaulaufen des iatlienischen Schuh- und Taschendesigns gab es dann abends im nahegelegenen Salò. Auf knapp 3 Kilometern Uferpromenade reihen sich Cafés, Restaurants, Trattorien und italienische Designerläden aneinander. Salò zählte schon immer zu einem äußerst wohlhabenden Städtchen, was man vorallem an den vielen alten Prachtbauten erkennt. Gemeinsam mit den Fischerbooten, den Yachten und Segelschiffen herrscht in der südwestlich gelegenen Bucht ein ganz besonderes Flair, was sicherlich auch an den vielen Italienern liegt, die beispielsweise aus Mailand für einen Wochenendtrip nach Salò fahren, wie wir hierzulande an die Ostsee. 


Einen grandiosen Blick auf die Bucht von Salò erhält man vom gegenüberliegenden Fischerdörfchen Porto Portese, welches zur Gemeinde von San Felice del Benaco gehört. Hier haben wir bei einem Kilogramm frisch gegrilltem Fisch einen ganz besonders schönen Abend erlebt - dazu aber mehr im nächsten Teil - es gibt noch so viel zu berichten!

Donnerstag, 6. September 2012

Septemberliebe

Die Tage werden nun wieder kürzer. Der Vorrat an Tee wird durchforstet und aufgefrischt. Die Teelichter auf der Fensterbank erhalten endlich ihre Funktion zurück - nämlich statt nur hübsch auszusehen, das Wohnzimmer ab halb neun Uhr abends in so unendlich gemütliches Licht zu tauchen. Die Lieblingsstrickjacke hängt ab jetzt immer griffbereit locker über dem Schreibtischstuhl und das passende Tuch zum Outfit darf gegenwärtig nicht mehr in der Handtasche fehlen - es ist September! Ich liebe diesen Monat mit der Nummer Neun. Diese morgendliche Frische, die einem anfangs überraschend begegnet, die bunten, leuchtenden Farben auf den Wochenmärkten - Dahlien, die ersten Kürbisse, Heidekraut - mir geht das Herz auf. Dazu die so einzigartige September-Melancholie - der Sommer verabschiedet sich mit leisen Schritten, wann immer die Sonne kann, strahlt sie aus voller Kraft, als wären es die letzten warmen Sonnenstrahlen für dieses Jahr - rührend. Und wir Menschen - wir versuchen all dies zu genießen, regelrecht aufzusaugen - unsere Sonnenspeicher zu füllen, um gewappnet zu sein für das fiese Grau mit der Nummer Elf. Bis dahin aber sitzen wir in jeder freien Minute in unserem Lieblingscafé - auf der Straße, im Park, am See. September, ich mag dich wie keinen anderen Monat im Jahr - und ich weiß, du magst mich - und das feiern wir - Jahr für Jahr - seit nunmehr 27 Jahren.


Ja und nun wage ich es und stelle meine erste Frage an euch liebe Leser da draußen: Habt ihr auch einen Lieblingsmonat? Ich freue mich auf eure Antworten.