Meine Güte ist das ein
deprimierendes Wetter da draußen – mir soll noch mal jemand mit dem Spruch auf
den Lippen: „Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung.“
begegnen – es gibt schlechtes Wetter – zumindest in Berlin – und das seit
Tagen! Ich glaube in diesem Jahr hat sich noch kein einziges Mal die Sonne
gezeigt. Ich wurde schon am Neujahrstag mit prasselndem Regen auf der Landebahn
von Berlin-Tegel begrüßt und das Schlimmste ist ja noch, dass die Meteorologen
von Frühling sprechen. Also bitte, ich kann weder frühlingshafte Temperaturen
noch blühende Zierkirschen in Berlin entdecken. Also bitte wo soll da schon
Frühling sein? Plusgrade fühlen sich meines Erachtens bei Wind und Nieselregen
trotzdem ungemütlich und kalt an. Paaaah! Frühling? Fiesestes Januarwetter
trifft es schon eher – aber genug davon, mir ist eh schon aufgefallen, dass ich
meine Posts gern mit einem mehr oder weniger kurzen Wetter-Update beginne.
Warum eigentlich? Was hat denn das Wetter mit Küchenkrams zu tun? Für mich eine
Menge, da ich leider ein sehr wetterfühliger Mensch bin. Leider deshalb, weil
es für mich das perfekte Wohlfühlwetter wohl nicht gibt – außer in San
Francisco glaube ich – angenehme 15 bis 20 Grad, ein wenig frische Meeresbrise
vom Pazifik – viele werden jetzt zunächst an die dichte Nebel- und Wolkendecke
denken, in der die Golden Gate Bridge meistens hängen soll – ich kann dieses
Vorurteil allerdings keineswegs bestätigen – als wir vor nunmehr 2 ½ Jahren
dort waren, hat sich unser „Frisco“ von seiner besten, allerzuckersüßesten,
tollsten und vor allem sonnigsten Seite gezeigt – oh man, ich liebe diese Stadt
und bekomme gerade wirklich feuchte Augen, wenn ich an den Sommer 2010 zurückdenke
– hui. Schaut sie euch an, diese grandiose Stadt:
Ääääähm ja, wo war ich? Ach
ja, bei der Frage, was das Wetter mit Küchenkrams zu tun hat? Und dass ich ein
ach so wetterfühliger Mensch bin. Bei rasanten Wetterumschwüngen schleppe ich
mich mit Kopfschmerzen durch die Gegend, bei zu hohen Temperaturen macht mein
Kreislauf schlapp und na ja – bei zu eisigen Minusgraden friere ich eben –
hervorheben möchte ich dennoch, dass ich generell alle Jahreszeiten mag –
jede bringt ihren ganz eigenen Charakter mit und das mag ich sehr. Das
Skifahren zum Beispiel war großartig – der Mix aus warmen Sonnenstrahlen auf
der Piste, eisigem Schnee und dieser großartigen, frischen Luft – herrlich. Ich
liebe kalte, klare Luft – dieses Gefühl richtig durchatmen zu können – noch
herrlicher. Natürlich mag ich auch den Sommer, der die Leichtigkeit mit sich
bringt. Wenn man das erste Mal, meist noch im Frühling draußen im Straßencafé
frühstücken kann – großartig. Oder gar grillen oder picknicken am Strand. Und
da haben wir auch schon die Verbindung vom Wetter zum Küchenkrams bzw. zum
Essen. Das Wetter schlägt mir aufs Gemüt – ob positiv oder negativ. Und je nach
Stimmungslage verändert sich der Appetit auf verschiedene Dinge – nicht
umsonst esse ich im Winter beispielsweise so gern Suppe, die von innen für ein
so wohlig warmes Gefühl sorgt, oder auch Eintopf – und da sind wir nun endlich beim
Stichwort des Tages angelangt. Eintopf! Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich
bisher überhaupt schon mal einen richtigen Eintopf gekocht habe – ich glaube
nicht. Und so war die Neugierde um so größer, als ich beim Stöbern ein Rezept
für einen Möhren-Kartoffel-Eintopf mit Chorizo entdeckt habe – und das Tollste
sind die Farben, kein graues, breiiges Etwas, wohlmöglich noch mit einer Knackwurst (schon allein dieses Wort!!!) in der Mitte des Tellers – uuuuuaaaaah
Kindheitserinnerung lass nach.
Nein, Juliane von Schöner Tag noch! sei Dank für
dieses herrliche und vor allem so einfache Rezept (in Nuancen von mir
abgeändert):
Möhren-Kartoffel-Eintopf mit
Chorizo - für zwei Personen:
200 Gramm festkochende
Kartoffeln, in kleine Würfel geschnitten
3 Möhren, geschält und in
dünne Scheiben geschnitten
3 Schalotten, geschält und
grob in Spalten geschnitten
150 Gramm Chorizo, in
Scheiben geschnitten
1 kleine Handvoll getrocknete
Pflaumen, gewürfelt
1 rote Paprikaschote, gewürfelt
Olivenöl
400 ml Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer
½ Bund glatte Petersilie
Abrieb einer ½ Bio-Zitrone
Das Olivenöl in einer großen
Pfanne erhitzen und die Chorizo sowie die Schalotten kräftig anbraten. Die
Kartoffeln, Möhren und getrockneten Pflaumen hinzugeben und ebenfalls wenige
Minuten anbraten. Das Ganze mit Gemüsebrühe ablöschen und zugedeckt bei
mittlerer Hitze circa 10 Minuten kochen lassen. Dann die Paprikawürfel
hinzufügen und weitere 5 Minuten kochen lassen. Zum Schluss den Eintopf mit
Salz, Pfeffer und dem Abrieb der Zitrone abschmecken sowie mit gehackter
Petersilie garnieren.
Das Ganze dann in eine tiefe Schüssel füllen, dazu einen
Löffel schnappen und gemütlich aufs Sofa legen – normalerweise kommt für mich an
gepflegter Tischkultur nichts vorbei, aber bei so viel Grau in Grau da draußen,
gewappnet mit einem so leckeren Eintopf, darf man ausnahmsweise auch direkt vor
den Fernseher, mit Wolldecke und eben einer großen Extraportion
Wintersonnenschein in der Schüssel.
Guten Appetit!
Und ach ja –
wer von euch die Sonne entdeckt, möge mir bitte Bescheid sagen!!!