Donnerstag, 3. Januar 2013

Südtiroler Reisekrams

Ganze drei Tage ist das neue Jahr nun schon alt – da darf der erste Post in 2013 auf keinen Fall länger auf sich warten lassen. Mit leisen Tönen und ohne großes Brimborium haben wir uns vom alten Jahr verabschiedet und das Neue in der Silvesternacht begrüßt. In Brixen war nicht besonders viel los, außer auf dem Domplatz, dort versammelte sich zu geschlagener Stunde alles und jeder, der den Weg dorthin noch fand – wir haben dann mehr als schnell den Weg zurück in die warme Wohnung mit Blick auf die Berge gefunden und uns für ein Gläschen Prosecco direkt am Fensterbrett entschieden. Der ein oder andere mag jetzt denken, dass das langweilig klingt, aber ehrlich gesagt, bin ich überhaupt kein Silvestermensch. Mich stimmt der Jahreswechsel eher melancholisch und nachdenklich – Partystimmung auf Knopfdruck hat bei mir noch nie funktioniert.

Wirklich großartig war der Silvestertag an sich. Wir haben uns auf nach Garmisch-Partenkirchen gemacht und die Qualifikation des Neujahrs-Skispringen geschaut – ein tolles Wintersporterlebnis bei schönstem Sonnenschein und mobilem Glühweinservice auf der Tribüne. 


Den Abend haben wir dann gemütlich mit Alfred Tetzlaff und seiner Else bei leckeren südtiroler Antipasti verbracht – es gab Speck, Käse, Oliven, Bruschetta, Büffelmozzarella auf Rucola mit Honig-Balsamico-Dressing und und und. Um kurz nach zwölf durfte der Berliner (ich kann mich als Norddeutsche weder an den Begriff Pfannkuchen, noch an Krapfen gewöhnen) mit Marmeladenfüllung natürlich nicht fehlen und das war es dann auch schon, unseren Silvesterabend betreffend – unaufgeregt und völlig harmlos!

Alles andere als harmlos hingegen, waren unsere drei Tage auf der Skipiste zwischen Weihnachten und Neujahr. Gemeinsam mit unserem Trainer, haben wir drei mal drei Stunden auf der Piste verbracht. Als absolute Anfänger ging es natürlich zunächst auf den Trainingshügel, auf dem mein Herr Liebster und ich zum Ende des zweiten Tages schon großartige Erfolge im rasanten Slalomfahren verbuchen konnten. Am dritten und letzten Tag ging es dann tatsächlich hoch auf die Plose, den Brixner Hausberg.


Und da wir in den ersten beiden Tagen bereits so großartige Erfolge erzielt haben, traute uns unser Trainer auch direkt die blau-roten Pisten zu – Halleluja, war ich beeindruckt – und das nicht nur von dem atemberaubendem Naturspektakel der Dolomiten – meine Güte ging das zum Teil steil bergab. Während es meinen Herrn Liebsten einen Teil der Piste im Formel-1-Tempo den Hang hinab zog, verfestigte sich bei mir, ganz im Gegenteil, immer mehr die Bremse und der Wille sich erst einmal eine Runde auf dem Allerwertesten auszuruhen, wurde immer stärker – unserem lieben Trainer sei Dank, habe ich meinen Herrn Liebsten dann aber nicht allzu lange warten lassen und bin das restliche Stück der schrecklich, steilen Piste dann auch noch irgendwie herunter gekommen. Danach zitterten mir so sehr die Beine, dass ich Panik hatte, unseren Sessellift in außerplanmäßige Schwierigkeiten zu bringen, aber einer Pause in der Plosehütte auf 2.500 Metern Höhe und einem heißen Tee sei Dank, war der Faktor Spaß ganz fix zurückgekehrt und die zuvor einstudierte Schrägfahrt hat uns sicher und heil den Berg hinab gleiten lassen. 


Bei allem Respekt und Glück, dass mir in meiner kurzzeitig, panischen Situation und meinem Herrn Liebsten als Rakete auf zwei Beinen, nichts passiert ist, waren das drei großartige Tage und wir haben definitiv ein neues Winterhobby gefunden. Ich freue mich schon jetzt wie verrückt, wenn es wieder heißt: „Bergski nach vorn, Körper und Blick zum Tal… zum Taaaaaaaaal!“

In diesem Sinne: HAPPY 2013!

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