Dienstag, 8. Januar 2013

Was hat denn das Wetter mit Küchenkrams zu tun?


Meine Güte ist das ein deprimierendes Wetter da draußen – mir soll noch mal jemand mit dem Spruch auf den Lippen: „Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur schlechte Kleidung.“ begegnen – es gibt schlechtes Wetter – zumindest in Berlin – und das seit Tagen! Ich glaube in diesem Jahr hat sich noch kein einziges Mal die Sonne gezeigt. Ich wurde schon am Neujahrstag mit prasselndem Regen auf der Landebahn von Berlin-Tegel begrüßt und das Schlimmste ist ja noch, dass die Meteorologen von Frühling sprechen. Also bitte, ich kann weder frühlingshafte Temperaturen noch blühende Zierkirschen in Berlin entdecken. Also bitte wo soll da schon Frühling sein? Plusgrade fühlen sich meines Erachtens bei Wind und Nieselregen trotzdem ungemütlich und kalt an. Paaaah! Frühling? Fiesestes Januarwetter trifft es schon eher – aber genug davon, mir ist eh schon aufgefallen, dass ich meine Posts gern mit einem mehr oder weniger kurzen Wetter-Update beginne. Warum eigentlich? Was hat denn das Wetter mit Küchenkrams zu tun? Für mich eine Menge, da ich leider ein sehr wetterfühliger Mensch bin. Leider deshalb, weil es für mich das perfekte Wohlfühlwetter wohl nicht gibt – außer in San Francisco glaube ich – angenehme 15 bis 20 Grad, ein wenig frische Meeresbrise vom Pazifik – viele werden jetzt zunächst an die dichte Nebel- und Wolkendecke denken, in der die Golden Gate Bridge meistens hängen soll – ich kann dieses Vorurteil allerdings keineswegs bestätigen – als wir vor nunmehr 2 ½ Jahren dort waren, hat sich unser „Frisco“ von seiner besten, allerzuckersüßesten, tollsten und vor allem sonnigsten Seite gezeigt – oh man, ich liebe diese Stadt und bekomme gerade wirklich feuchte Augen, wenn ich an den Sommer 2010 zurückdenke – hui. Schaut sie euch an, diese grandiose Stadt:

 
Ääääähm ja, wo war ich? Ach ja, bei der Frage, was das Wetter mit Küchenkrams zu tun hat? Und dass ich ein ach so wetterfühliger Mensch bin. Bei rasanten Wetterumschwüngen schleppe ich mich mit Kopfschmerzen durch die Gegend, bei zu hohen Temperaturen macht mein Kreislauf schlapp und na ja – bei zu eisigen Minusgraden friere ich eben – hervorheben möchte ich dennoch, dass ich generell alle Jahreszeiten mag – jede bringt ihren ganz eigenen Charakter mit und das mag ich sehr. Das Skifahren zum Beispiel war großartig – der Mix aus warmen Sonnenstrahlen auf der Piste, eisigem Schnee und dieser großartigen, frischen Luft – herrlich. Ich liebe kalte, klare Luft – dieses Gefühl richtig durchatmen zu können – noch herrlicher. Natürlich mag ich auch den Sommer, der die Leichtigkeit mit sich bringt. Wenn man das erste Mal, meist noch im Frühling draußen im Straßencafé frühstücken kann – großartig. Oder gar grillen oder picknicken am Strand. Und da haben wir auch schon die Verbindung vom Wetter zum Küchenkrams bzw. zum Essen. Das Wetter schlägt mir aufs Gemüt – ob positiv oder negativ. Und je nach Stimmungslage verändert sich der Appetit auf verschiedene Dinge – nicht umsonst esse ich im Winter beispielsweise so gern Suppe, die von innen für ein so wohlig warmes Gefühl sorgt, oder auch Eintopf – und da sind wir nun endlich beim Stichwort des Tages angelangt. Eintopf! Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich bisher überhaupt schon mal einen richtigen Eintopf gekocht habe – ich glaube nicht. Und so war die Neugierde um so größer, als ich beim Stöbern ein Rezept für einen Möhren-Kartoffel-Eintopf mit Chorizo entdeckt habe – und das Tollste sind die Farben, kein graues, breiiges Etwas, wohlmöglich noch mit einer Knackwurst (schon allein dieses Wort!!!) in der Mitte des Tellers – uuuuuaaaaah Kindheitserinnerung lass nach. 

Nein, Juliane von Schöner Tag noch! sei Dank für dieses herrliche und vor allem so einfache Rezept (in Nuancen von mir abgeändert):

Möhren-Kartoffel-Eintopf mit Chorizo - für zwei Personen:

200 Gramm festkochende Kartoffeln, in kleine Würfel geschnitten
3 Möhren, geschält und in dünne Scheiben geschnitten
3 Schalotten, geschält und grob in Spalten geschnitten
150 Gramm Chorizo, in Scheiben geschnitten
1 kleine Handvoll getrocknete Pflaumen, gewürfelt
1 rote Paprikaschote, gewürfelt
Olivenöl
400 ml Gemüsebrühe
Salz, Pfeffer
½ Bund glatte Petersilie
Abrieb einer ½ Bio-Zitrone

Das Olivenöl in einer großen Pfanne erhitzen und die Chorizo sowie die Schalotten kräftig anbraten. Die Kartoffeln, Möhren und getrockneten Pflaumen hinzugeben und ebenfalls wenige Minuten anbraten. Das Ganze mit Gemüsebrühe ablöschen und zugedeckt bei mittlerer Hitze circa 10 Minuten kochen lassen. Dann die Paprikawürfel hinzufügen und weitere 5 Minuten kochen lassen. Zum Schluss den Eintopf mit Salz, Pfeffer und dem Abrieb der Zitrone abschmecken sowie mit gehackter Petersilie garnieren. 

 
Das Ganze dann in eine tiefe Schüssel füllen, dazu einen Löffel schnappen und gemütlich aufs Sofa legen – normalerweise kommt für mich an gepflegter Tischkultur nichts vorbei, aber bei so viel Grau in Grau da draußen, gewappnet mit einem so leckeren Eintopf, darf man ausnahmsweise auch direkt vor den Fernseher, mit Wolldecke und eben einer großen Extraportion Wintersonnenschein in der Schüssel.

Guten Appetit!
Und ach ja – wer von euch die Sonne entdeckt, möge mir bitte Bescheid sagen!!!

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